Was es gibt, das ist die Wetterstation. In Dobel schon lange. Mit dem Bekanntwerden als Luftkurort und Wintersportplatz hat's angefangen: Das Wetter auf der Dobler Höh' wurde "beobachtet", das "Wetter-Wendische" notiert, später registriert und amtlich ausgewertet. Anfangs rangierten die Schneemeldungen vornean.

Neben Enzklösterle und dem Kaltenbronn zählte Dobel zum ersten Kreis der Meldestationen im Nordschwarzwald. Die Meldungen gelangten zu den Bahnhöfen Neuenbürg/Wildbad und Pforzheim/Karlsruhe, von dort zu den regionalen Rundfunkanstalten. Die Entwicklung hatte Methode und brachte Dobel in vieler Leute Mund, eine treffliche Werbung ohne Geld und Pfund! Das ist lange her: Zu einer Zeit, als "der Winter noch ein Winter war!"

Damals war in einer oberamtlichen Veröffentlichung zu lesen: "Die schneereichen Tage beginnen schon meist im Oktober und dauern bis Mitte April, so dass sich der Frühling erst spät einstellt und nur ein kurzer Übergang bis zum Sommer sich bildet. Übrigens, der gleiche Fall kann auch im Herbst eintreten, wenn dieser sich bald in den Winter umgestaltet ..."

Die örtlich ersten Wetterstationen waren anfänglich mit bescheidenen Geräten und Messeinrichtungen ausgestattet. Die allererste Wetterbeobachtung entsprang einer Liebhaberei und wurde von Herrn Prof. Peppler bei seinem Wohnhaus an der Höhenstraße ausgeübt. Diese "Wetter-Warte" konnte später amtliche Anerkennung finden und an den nachfolgenden Standorten weiter ausgebaut werden: Beim alten Rathaus, beim Hotel "Funk", beim Café "Bodamer" (im Gartencafé auf der grünen Wiese), beim Anwesen D. Feiler an der Höhenstraße und neuerdings im Kurpark (beim Kurhaus).

Mit der Änderung der Standorte wuchsen die Aufgaben und wechselten die Techniken: Ausstattung und Methodik wurden fortschrittlicher und moderner. Die Stationsarbeit wurde vielseitiger und gewann mit dem Wachsen des Kurortes mehr an Gewicht. So musste in neuerer Zeit im Zuge des amtlichen Anerkennungsverfahrens für das Prädikat "Heilklimatischer Kurort" genaue Auswertungen über das Wetter und Klima vorgelegt werden. Dabei war für die Dauer von zwei Jahren nachzuweisen, dass Dobels "klimatische Verhältnisse über dem allgemeinen Bundesdurchschnitt liegen"!

Mit der Vorgabe eines ausgeklügelten Verfahrensganges wurden die messbaren Werte für die jährlichen Niederschlagsmengen, die Sonnenscheindauer und die Windverhältnisse ermittelt. Das gelang erfolgreich: Die Werte wurden anerkannt und eine erste Voraussetzung auf dem langen Instanzenweg war erfüllt

Darüber hinaus war der Nachweis über das Vorhandensein einer Mindestausstattung kurörtlicher Infrastrukturen (wie z.B. Kuranlagen mit speziellen Kur- und Medizineinrichtungen, Therapie- und Beherbergungsmöglichkeiten u.a.) ebenso wichtig. Mit dem Rehabilitationszentrum "Waldklinik Dobel" konnte ein entscheidender Fakt in der langen Reihe der Erfordernisse gewonnen werden. Der Sprung vom bloßen Luftkurort zum Heilklimatischen Kurort war gelungen und mit der Verleihung des Prädikats am 5. Juni 1984 perfekt.

Allein der erste Schritt und Erfolg genügten nicht: Die Beobachtung, Messung, Prüfung und Aufzeichnung über das Wetter und Klima waren fortzusetzen. Das örtliche Kurwesen blieb "unter Kontrolle", d.h. die anhaltende Überprüfung durch die kompetenten Organe des Deutschen Heilbäderverbandes blieb bestehen.